HAUSAUFGABEN
  Lektion XIV
 
Germanicus schickte den Legaten Caecina mit vierzig römischen Kohorten durch das
Land der Brukterer an die (an den Fluss) Ems; die Reiter führte der Präfekt Pedo; er
selbst verlud vier Legionen auf Schiffe und transportierte sie durch die weite Seelandschaft
(große Seen). Nachdem die Brukterer besiegt waren, fand man unter der Beute das
Feldzeichen der neunzehnten Legion, das mit Varus verloren gegangen war.
Darauf wurde das Heer ins hinterste Bruktererland (zu den entferntesten Brukterern)
geführt, nicht weit vom Teuteburger Wald, wo jenes Heer des Varus durch Hinterlist
der Feinde vernichtet worden war. Weil nämlich das Gelände zum Kämpfen ungeeignet
war, hatte es sich nicht einmal durch den Rückzug retten können.
Germanicus aber überkam das Verlangen nachzuforschen, wo die Gebeine des
Varus und jener drei Legionen lägen.
Daher schickte er Caecina zur Erkundung voraus. Bald betrat auch Germanicus die
durch ihren Anblick und die Erinnerung entsetzlichen Orte. Er hatte nämlich den Plan
gefasst den Soldaten und ihren Führer die letzte Ehre zu erweisen. Zuerst fand man das
Lager des Varus, dann die bleichen Gebeine der Soldaten. Auf dem Schlachtfeld lagen auch
zerbrochene Waffen und Pferdeskelette, an den Bäumen aber waren
Menschenschädel
angenagelt. Als die Soldaten, um nchzuforschen, den nahen Wald betraten, fanden sie die Altäre
der Barbaren, an denen (wo) die Tribunen und Zenturionen hingeschlachtet worden
waren. Es gab im Heer einige, die sich durch rasche Flucht aus jener Niederlage gerettet
hatten. Diese berichteten, hier seien die Legaten gefallen, dort die Feldzeichen erbeutet
worden; manche erinnerten sich, wo Varus die erste, wo er die zweite Wunde empfangen und
wo er von eigener Hand den Tod gefunden hatte.
So begrub also das römische Heer im sechsten Jahr nach der bitteren Niederlage die
Überreste von drei Legionen und Germanicus, dem daran gelegen (der begierig)
war, die Erinnerung an die Erschlagenen zu bewahren, legte das erste Rasenstück.
Tiberius aber tadelte Germanicus, da er glaubte, die Kampfkraft (die tapferen
Herzen) der Soldaten sei geschwächt worden bei der Bestattung von so vielen tausend
Menschen.
 
 
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